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ASSET-ALLOKATION-AUSBLICK

Negative Korrelationen, positive Allokationen

Die inverse Korrelation zwischen Anleihen und Aktien ist zurückgekehrt, was das Potenzial für risikobereinigte Renditen in Multi-Asset-Portfolios erweitert.

Zusammenfassung

  • Die großen Zentralbanken senken derzeit die Leitzinsen. Davon können sowohl Aktien- als auch Anleihenmärkte profitieren. In Multi-Asset-Portfolios bevorzugen wir US-Aktien sowie qualitativ hochwertige Core-Anleihen, bei denen die heutigen Anfangsrenditen ein überzeugendes Ertragspotenzial, Diversifizierung und einen Puffer gegen Abwärtsrisiken bieten.
  • Die Renaissance der inversen Beziehung zwischen Anleihen- und Aktien-Performance ermöglicht komplementäre und stärker diversifizierte Positionen über Anlageklassen hinweg. Multi-Asset-Portfolios sind möglicherweise besser positioniert, um attraktive Renditen zu erzielen und gleichzeitig die Volatilität zu begrenzen.
  • Quantitative Techniken, die traditionelle Kennzahlen, fortschrittliche Analysen und Risikobewertungen kombinieren, können eingesetzt werden, um die Renditen einer Aktienallokation zu glätten und eine entscheidende Rolle bei disziplinierten Investments über Marktzyklen hinweg zu spielen.

Während das vorherrschende Thema bei der Asset Allocation seit Anfang 2023 die Rückkehr der Anleihen war, rückt nun die Korrelation in den Fokus. Konkret: Die negative Beziehung zwischen Aktien und Anleihen steht wieder auf der Agenda, da sich Inflation und Wirtschaftswachstum abschwächen.

Das ist eine gute Nachricht für Multi-Asset-Anleger, denn das bedeutet, dass sie ihre Allokation in Risikoanlagen erhöhen und ausweiten können, um potenziell höhere Renditen zu erzielen, die das Potenzial haben, wenig bis gar keine zusätzliche Volatilität innerhalb des Gesamtportfolios zu erzeugen. Aktien und Anleihen können sich bei der Portfolio-Konstruktion ergänzen, und beide Anlageklassen dürften gemäß unserem Basis-Konjunkturausblick einer weichen Landung angesichts der anhaltenden Zinssenkungen der Zentralbanken profitieren.

Die Multi-Asset-Portfolios von PIMCO konzentrieren sich daher sowohl auf Aktien, die in den USA leicht übergewichtet sind, als auch auf festverzinsliche Wertpapiere – insbesondere auf hochwertige Core-Anleihen, die aus unserer Sicht ein bemerkenswertes risikoadjustiertes Renditepotenzial bieten. Strategische Investments in Optionen und Sachwerte können helfen, Risiken zu managen, systematische Aktien-Trades können die Erträge steigern und zur Risikoreduzierung beitragen.

Die Anleger berücksichtigen auch die möglichen Auswirkungen der US-Politik unter der zweiten Trump-Administration und einem Kongress mit knappen Mehrheiten der Republikaner in beiden Häusern. Die Anleihenmärkte hatten den Sieg Trumps weitgehend erwartet, und angesichts des vorherrschenden Konjunkturumfelds gehen wir davon aus, dass die Anleihenrenditen während des Übergangs zu einer neuen Führung in Washington in einem attraktiven Bereich bleiben werden. Bei der Aktienallokation sollten Anleger US-Unternehmen in Betracht ziehen, die angesichts potenziell höherer Zölle nicht so stark auf Importe angewiesen sind, sowie solche, die voraussichtlich von Deregulierung und einer günstigeren Steuerpolitik beflügelt werden. Schließlich könnte eine Allokation in inflationsgeschützte Anleihen oder andere Sachwerte dazu beitragen, sich gegen die potenziellen Risiken eines zunehmenden Inflationsdrucks abzusichern, der sich aus der Fiskalpolitik oder den Zöllen ergibt.

Unserer Ansicht nach können Investments in Core-Trades mit hoher Überzeugungskraft innerhalb eines ausgewogenen Portfolios den Anlegern dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen und gleichzeitig unerwartete Wendungen zu managen.

Aktienmärkte in Zinssenkungszyklen

Während dieser Konjunkturzyklus pandemiebedingte Überraschungen erlebt hat, ist die Inflation nun auf der Liste der Sorgen nach unten gerutscht. Der exakte Kurs der Geldpolitik mag variieren. Aber die Federal Reserve und die meisten großen Zentralbanken haben klar ihre Absicht bekundet, die Zinssätze in Richtung neutral zu senken. Lesen Sie mehr dazu in unserem mittelfristigen Konjunkturausblick mit dem Titel „Sanfte Landung voraus“.

Wie wirken sich Zinssenkungen auf Aktien aus? Die Grundprinzipien der Bewertung von Assets lehren, dass niedrigere Leitzinsen (als Stellvertreter für „risikofreie“ Zinssätze) zu höheren Aktienkursen führen, wenn alle anderen Parameter unverändert bleiben. Doch diese bleiben selten unverändert, und unsere historische Analyse zeigt, dass die konjunkturelle Dynamik während der Zinssenkungszyklen der dominierende Treiber der Aktienrenditen war. Wenn eine Volkswirtschaft in eine Rezession abrutscht, können Zinssenkungen allein die Verluste an den Aktienmärkten nicht verhindern. Wenn die konjunkturelle Dynamik jedoch lebhaft bleibt, könnten Zinssenkungen die Aktienbewertungen in die Höhe treiben.

Es gibt natürlich keine Garantie, dass sich diese historischen Muster fortsetzen werden, aber sie können eine Orientierungshilfe bieten. In Abbildung 1 konzentrieren wir uns auf die Wertentwicklung des MSCI USA Index, einer breiten Kennzahl für Large- und Mid-Cap-Aktien, sechs Monate vor und nach der ersten Zinssenkung der Fed in den Zyklen von 1960 bis 2020 (dem letzten Zinssenkungszyklus vor demjenigen, der in diesem Jahr begonnen hat). Dieser Datensatz umfasst neun weiche und zehn harte Landungen. Im Median der weichen Landung entwickelten sich die Kurse von US-Aktien nach der ersten Zinssenkung der Fed sehr gut. Die Performance schwächte sich jedoch drei Monate nach Beginn der Zinssenkungen ab. Im Median der harten Landungen gaben die Kurse von US-Aktien sowohl vor als auch nach der ersten Zinssenkung nach und erreichten etwa drei Monate nach Beginn der Zinssenkungen ihren Tiefpunkt.

Abbildung 1: Die historische Performance des US-Aktienmarkts während der Zinssenkungszyklen hing vom konjunkturellen und wirtschaftlichen Umfeld ab.

Quelle: MSCI-Daten und PIMCO-Berechnungen bis September 2020. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie und kein zuverlässiger Indikator für künftige Ergebnisse. Harte Landungen sind definiert als Zeiträume, in denen die Arbeitslosigkeit in den USA von sechs Monaten vor und sechs Monaten nach der ersten Zinssenkung der Fed um mindestens 0,5 Prozentpunkte steigt.

Sowohl bei harten als auch bei weichen Landungen führte die erste Senkung des Leitzinses in der Regel zu einer stärkeren Aktienperformance, zumindest im ersten Monat, da die Senkungen im Allgemeinen die Stimmung aufhellen und die reale Wirtschaftstätigkeit verbessern. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Aktienmärkte in der Regel das vorherrschende makroökonomische Umfeld widerspiegeln.

Die Untersuchung der historischen Performance der Aktienmärkte nach Faktoren und Sektoren in den sechs Monaten nach der ersten Zinssenkung zeigt, dass Growth-Titel im Durchschnitt besser abgeschnitten haben als Value-Titel, Large Caps besser als Small Caps, und Dividendenrendite und Qualität insgesamt positive Renditen bieten. Betrachtet man die sechs Zyklen von Zinssenkungen, die seit 1984 von sanften Landungen begleitet wurden, so stellt man fest, dass Small Caps im weiteren Verlauf des Zinssenkungszyklus (Richtung zwölf Monate) begannen, Large Caps zu überholen, als sich das Wirtschaftswachstum beschleunigte. Darüber hinaus schnitten Technologie, Gesundheitswesen und Basiskonsumgüter im Allgemeinen besser ab, während Energie-, Kommunikations- und Finanzwerte hinterherhinkten.

Jeder Zyklus ist jedoch anders, ebenso wie das Makro-Umfeld, das ihn begleitet. Das historische Muster deutet jedoch darauf hin, dass eine Aktienallokation heute langfristige Wachstumsthemen effektiv mit defensiveren, zinssensitiveren Nutznießern wie Real Estate Investment Trusts (REITs) kombinieren könnte.

Anleihenmärkte in Zinssenkungszyklen

Die historische Analyse zeigt auch, dass die Anleihenrenditen während der Zinssenkungszyklen der Fed in einer Reihe von makroökonomischen Szenarien positiv waren. Darüber hinaus zeigt die Analyse, dass die Anfangsrenditen qualitativ hochwertiger festverzinslicher Core-Anleihen stark mit den Fünf-Jahres-Forward-Renditen korrelieren (r = 0,94). Die attraktiven Einstiegsrenditen sind daher ein gutes Zeichen für festverzinsliche Anlagen.

Weil die Fed die Zinsen weiter senkt, können Anleiheninvestoren von Kapitalzuwächsen profitieren und höhere Erträge einfahren, als Geldmarktfonds bieten. In Multi-Asset-Portfolios können konservative Anleger höhere risikobereinigte Renditen erzielen, indem sie ihre Cash- und Geldmarkt-Positionen auflösen und diese dafür verwenden, in die Zinskurve einzusteigen, während ausgewogene Portfolios das Durations-Engagement erhöhen können. Natürlich können qualitativ hochwertige Anleihen im Fall einer harten Landung auch zum Abfedern der Verluste beitragen.

Bei festverzinslichen Wertpapieren können qualitativ hochwertige Kredite und Hypotheken die Renditen steigern und der Diversifikation dienen. Insbesondere quasistaatliche Mortgage-Backed Securities (MBS = hypothekarisch besicherte Wertpapiere) scheinen attraktiv bewertet zu sein, da die Spreads gegenüber US-Staatsanleihen nahe an den historischen Höchstständen liegen, was sie zu einer liquiden Alternative zu Unternehmensanleihen macht. In der Vergangenheit haben quasistaatliche MBS auch eine solide Resilienz gegen Abwärtsrisiken für Portfolios geboten: In Rezessionsphasen erzielten sie eine durchschnittliche Zwölf-Monats-Überschussrendite von 0,91 Prozentpunkten gegenüber US-Staatsanleihen mit gleicher Duration, verglichen mit -0,41 Prozentpunkten für Investment-Grade-Unternehmensanleihen.

Negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen: Auswirkungen auf das Portfolio

Die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen neigt dazu, geringer und dann negativ zu werden, wenn sich Inflation und BIP-Wachstum abschwächen, wie es aktuell in den USA und in vielen anderen großen Volkswirtschaften der Fall ist. Die Analyse der monatlichen Messungen der Korrelationsdaten zwischen Aktien und Anleihen seit 1960, die mit den Inflationsraten verglichen werden, zeigt einen klaren Trend: Wenn die Inflation auf oder in der Nähe der Ziele der Zentralbanken (also rund zwei Prozent) liegt, wie es in den Industrieländern seit den 1990er-Jahren im Allgemeinen der Fall gewesen ist, ist die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen negativ oder sehr knapp positiv.

In der Praxis bedeutet eine geringe oder negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, dass sich die beiden Anlageklassen in Multi-Asset-Portfolios ergänzen können, was es den Investoren ermöglicht, ihre Engagements zu erweitern und zu diversifizieren sowie gleichzeitig ihre Ertragsziele zu verfolgen.

So können Anleger mit einem bestimmten Risikobudget eine größere Bandbreite und Anzahl von Risikoanlagen besitzen und dabei innerhalb ihrer Toleranz bleiben, während Anleger mit einem vordefinierten Mix bei der Asset Allocation eine geringere Volatilität, kleinere Drawdowns und höhere Sharpe Ratios (ein Maß für die risikobereinigte Rendite) anstreben können.

Im Allgemeinen können negative Korrelationen einen Anlagenmix ermöglichen, der eine geringere Volatilität aufweist als jeder einzelne Vermögenswert, aber dennoch attraktive Renditen anstrebt. Dies lässt sich am besten anhand einer hypothetischen Effizienzgrenze veranschaulichen (siehe Abbildung 2): Wenn die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen negativ ist, gibt es Bereiche entlang der risikoärmeren Abschnitte dieser Grenze, in denen Investoren auf einen Anlagemix abzielen können, der trotz eines Rückgangs der erwarteten Volatilität ein etwas höheres potenzielles Renditeprofil bietet.

Abbildung 2: Hypothetische Effizienzgrenze für Aktien-/Anleihen-Portfolios

Quelle: PIMCO; Stand: 31. Oktober 2024. Nur zur Veranschaulichung. Die Abbildung ist kein Hinweis auf die vergangenen oder künftigen Ergebnisse eines PIMCO-Produkts oder einer PIMCO-Strategie. Es gibt keine Gewähr, dass die angegebenen Ergebnisse erreicht werden. Diese Abbildung zeigt einfache hypothetische Effizienzgrenzen für zwei Vermögenswerte bei unterschiedlichen angenommenen Korrelationen zwischen Aktien (gemessen am S&P 500 Index) und Anleihen (gemessen an zehnjährige US-Staatsanleihen). Die in diesem Bericht wiedergegebenen Modelle zur Effizienzgrenze sind an die in diesen Modellen verwendeten Datensätze und Zeiträume gebunden. Andere Zeiträume oder Datensätze können zu anderen Ergebnissen führen. Die vergangene Wertentwicklung ist keine Garantie und kein zuverlässiger Indikator für künftige Ergebnisse. In der Analyse wurden bestimmte Annahmen getroffen, die zu den hierin angegebenen Ergebnissen geführt haben. Änderungen an den Annahmen können sich auf die angegebenen Renditen auswirken. Transaktionskosten wie Provisionen oder andere Gebühren sind in der Renditeberechnung nicht berücksichtigt. Wenn diese Kosten und Gebühren enthalten wären, wäre die Performance geringer.

Eine geringere Volatilität durch das Portfolio-Beta könnte auch Spielraum für ein stärkeres Engagement in Alpha-Strategien zum Beispiel mit systematischen Aktienengagements schaffen – mehr dazu später.

Für Multi-Asset-Anleger, die Zugang zu gehebelten Strategien haben, könnten negative Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen sogar noch höhere nominale Gesamtniveaus für ein bestimmtes Risikoziel möglich machen, solange die Portfolio-Erträge die Kreditkosten übersteigen. Der Wert der Hebelwirkung in einem diversifizierten Portfolio ist tendenziell höher, wenn die Korrelationen negativ sind.

Ein Blick auf die historischen Extremszenarien („Tail“) negativer Renditen in einem einfachen Multi-Asset-Portfolio, das zu 60 Prozent aus Aktien und zu 40 Prozent aus Anleihen besteht, verdeutlicht die vorteilhaften Eigenschaften einer negativen Aktien-Anleihen-Korrelation (siehe Abbildung 3). In Zeiträumen mit positiver Korrelation zwischen Aktien und Anleihen kam es in der Regel zu schwerwiegenderen (schlechteren) „Left Tail“-Ergebnissen für Multi-Asset-Portfolios als in Zeiträumen mit negativer Korrelation. Dieser Zusammenhang war auch bei den meisten Rezessionen noch gültig, die starke negative Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen aufwiesen, da die Kursrückgänge bei Aktien teilweise durch Gewinne in den Anleihenallokationen ausgeglichen wurden.

Abbildung 3: In Zeiten negativer Aktien-/Anleihenkorrelation kam es in der Vergangenheit zu einer weniger starken Underperformance in einem typischen 60:40-Portfolio.

Quelle: Bloomberg-Daten und PIMCO-Berechnungen; Stand: Oktober 2024. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist weder eine Garantie noch ein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Daten basieren auf einem Portfolio von 60 Prozent Aktien (vertreten durch den S&P 500 Index) und 40 Prozent Anleihen (vertreten durch den Bloomberg US Aggregate Index). Die „Dichte“ ist definiert als die normierte Häufigkeit negativer Renditeperioden sowohl in einem negativen als auch in einem positiven Umfeld mit Aktien-/Anleihenkorrelation.

Minderung von Risiken

Während die Chancen für Multi-Asset-Portfolios groß sind, bedeuten erhöhte Risiken in Bezug auf die nationale Politik, die Geopolitik und die Geldpolitik, dass Anleger in Betracht ziehen sollten, Portfolios zusammenzustellen, die in der Lage sind, unwahrscheinlichen, aber extremen Entwicklungen und Ereignissen standzuhalten. Auch wenn eines der weltweit größten Wahljahre in der Geschichte (gemessen an der Wählerschaft) zu Ende geht, bleibt doch die Unsicherheit darüber, wie sich die Politik auf Inflation, Wachstum und Zinssätze auswirkt. Darüber hinaus könnten die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und zwischen Russland und der Ukraine sowie das Potenzial für geopolitische Unruhen in anderen Ländern die Märkte erschüttern.

Die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen bedeutet zwar, dass Portfolios besser positioniert sind, um Abschwünge zu bewältigen, aber sie kann nicht alle Risiken von „Tail“-Ereignissen verhindern und möglicherweise auch nicht abfedern. Den Anlegern stehen aber andere Strategien zur Verfügung, wie zum Beispiel ein spezielles „Tail“-Risikomanagement. Die aktive „Drawdown“-Pufferung kann den selektiven Einsatz von Optionen umfassen, wenn die Volatilität angemessen bewertet ist. Die Verfügbarkeit von Verkaufsstrategien für volatile Perioden in den vergangenen Jahren, einschließlich des raschen Wachstums an ETFs auf Short-Optionen, hat das Angebot an Optionen für volatile Zeiten erhöht, insbesondere am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve. Dieser Trend kann die Absicherung von Abwärtsrisiken preisgünstiger machen, sofern das Timing dafür stimmt.

Wir halten es auch für klug, Multi-Asset-Portfolios gegen Aufwärtsrisiken etwa infolge höherer Inflation abzusichern. Obwohl die restriktiven Leitzinsen der Zentralbanken die Inflation in die Nähe der Zielwerte gesenkt haben, beinhalten die langfristigen fiskalischen Aussichten in den USA anhaltend hohe Defizite. Zudem könnten geopolitische Überraschungen zu einem Anstieg der Ölpreise oder zu Unterbrechungen der Lieferketten führen. Handelspolitische Maßnahmen wie Zölle und der Trend zur Deglobalisierung könnten die Inflation ebenfalls in die Höhe treiben. Wir sind der Ansicht, dass inflationsindexierte Anleihen (ILBs) nach wie vor eine attraktiv bewertete Absicherung sind, die ein überzeugendes Renditepotenzial bietet, da die langfristigen Realrenditen derzeit in der Nähe des höchsten Niveaus seit 15 Jahren liegen. Darüber hinaus liegen die langfristigen Break-even-Inflationsraten nahe oder unter dem Ziel der Fed, was trotz der jüngsten starken Inflationswelle geringe bis gar keine Risikoprämien widerspiegelt.

Strukturelles Alpha im Fokus: Aktienfaktoren

In jedem Investmentumfeld ist es hilfreich, von der Analyse von Risiken und Chancen Abstand zu nehmen und stattdessen den eigenen Anlageprozess zu bewerten. Zusätzlich zu unseren eigenen Einschätzungen zu Investments, die auf Makro- und Bottom-up-Research basieren, verwenden wir bei PIMCO quantitative Methoden, um Ineffizienzen an den Aktienmärkten zu identifizieren und strukturelles Alpha zu generieren. Unser Prozess legt den Schwerpunkt auf Diversifizierung, minimiert das Klumpenrisiko und versucht, Verzerrungen an den Märkten infolge des Anlegerverhaltens zu antizipieren und etwaige negative Konsequenzen zu vermeiden.

Zunächst komplettieren wir das Research und weisen einer Aktie einen zusammengesetzten Score zu, der auf vier Schlüsselthemen basiert: Momentum, Wachstum, Qualität und Wert. Durch die Kombination traditioneller Kennzahlen wie des Gewinnwachstums mit alternativen Daten wie Erkenntnissen aus Gewinnprotokollen und Kunden-Lieferanten-Beziehungen wollen wir Unternehmen identifizieren, die das Potenzial für eine langfristige Outperformance haben.

Die zusammengesetzten Scores werden dann mit Überlegungen zu Risiken und Transaktionskosten kombiniert, um eine stark diversifizierte Allokation zu konstruieren, die unseren jeweiligen Überzeugungsgrad widerspiegelt und gleichzeitig verschiedene Einschränkungen einhält. Dazu gehören Begrenzungen des aktiven Risikos, des Markt-Beta-Engagements und des Konzentrationsrisikos auf Länder-, Sektor- und Unternehmensebene. Dadurch gewährleisten wir nur geringfügige Abweichungen vom breiten Markt.

Mit einem systematischen Ansatz, rigorosem Research und fortschrittlichen Analyseinstrumenten, einschließlich proprietärer Techniken, sind unsere Strategien so konzipiert, dass sie unter verschiedenen Marktbedingungen ein konsistentes überproportionales Ertragspotenzial bieten.

Schlussfolgerungen

Anleger können Multi-Asset-Portfolios sorgfältig positionieren, um von Markttrends zu profitieren und gleichzeitig Risiken in einem unsicheren Umfeld zu managen. Da die Zentralbanken die Zinsen weiter senken und allgemein eine weiche Landung erwartet wird, könnten sich sowohl Aktien als auch Anleihen gut entwickeln. Qualitativ hochwertige Core-Anleihen dürften besonders gut positioniert sein.

Eine niedrigere oder negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen ermöglicht eine komplementäre und stärker diversifizierte Cross-Asset-Positionierung, insbesondere für diejenigen, die Zugang zu Leverage (Hebeln) haben. Ein robuster Optionsmarkt kann Anlegern helfen, Abwärtsrisiken abzusichern. Schließlich kann der Einsatz quantitativer Techniken und innovativer Instrumente dazu beitragen, die Renditen zu glätten und so die Grundlage für diszipliniertes Investieren über Marktzyklen hinweg zu schaffen.

Die Autoren danken Brendon Shvetz und Rico Fung für ihre Beiträge zu diesem Artikel.

Laden Sie unsere Zusammenfassung für Anleger herunter, um zu erfahren, wie wir Portfolios über diverse globale Anlageklassen positionieren. [LINK FOLGT]


1 Quelle: Bloomberg, PIMCO; Stand: 30. September 2024 auf Basis des Bloomberg US Aggregate Bond Index.

2 Liquidität bezieht sich auf normale Marktbedingungen.

3 Quellen: Bloomberg, National Bureau of Economic Research (NBER) und PIMCO-Berechnungen. Der Zeitraum ist Oktober 1998 bis Oktober 2024; Rezessionsperioden in diesem Bereich gelten pro NBER. Quasistaatliche MBS werden durch den Bloomberg US Fixed Rate MBS Index repräsentiert, Investment-Grade-Unternehmensanleihen durch den Bloomberg US Corporate Index.

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